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Automatische Medikamentenausgabe zur sicheren Lagerung und Abgabe


Julian Vogelsanger
3. März 2022
Krankenhaus
Lesezeit: 5 Min.
Qualitativ hochwertige Patientenversorgung ist die Hauptaufgabe des Pflegepersonals eines Krankenhauses. Dabei ist es von größter Bedeutung, dass dem richtigen Patienten die richtigen Medikamente zur richtigen Zeit verabreicht werden, um so den Genesungsprozess positiv zu beeinflussen. Fühlen Sie sich beim Stellen der Medikamente gelegentlich unsicher oder fragen Sie sich, ob noch eine frühere Charge hinten im Schrank lag? Haben Sie sich schonmal dabei ertappt, wie Sie stumm das Alphabet aufsagen, wenn Sie im Medikamentenschrank der Notaufnahme nach Omeprazol suchen? Ein automatisierter Medikamentenschrank könnte Ihnen die Erleichterung verschaffen, nach der Sie gesucht haben, und noch mehr...
Automatische Medikamentenausgabe mit ADCs

Was sind automatisierte Medikamentenschränke?

Ein ADC (engl.: automated dispensing cabinet) ist ein computerbasiertes System für die Lagerung von Arzneimitteln und die automatische Medikamentenausgabe auf den Behandlungsstationen eines Krankenhauses, z. B. auf den Pflegestationen, in der Notaufnahme und auf der Intensivstation. Sie werden hauptsächlich von Krankenhäusern eingesetzt, die ein dezentrales Medikamenten Management praktizieren: Die Medikamente werden in der Krankenhausapotheke verwaltet, aber physisch an verschiedene Versorgungspunkte innerhalb des Krankenhauses verteilt.

Bei diesem Modell der Medikamentenverwaltung übernimmt der ADC die Rolle eines dezentralen Lagers, in dem die Medikamente sicher gelagert und nachverfolgt werden können, während das Pflegepersonal patienten- oder arzneimittelspezifische Medikamente exakt stellen und abgeben kann.

Die automatisierten MedSMART-Systeme sind eine Kombination aus einem Haupt- und einem Nebenschrank. Der Hauptschrank verfügt über einen integrierten Touchscreen, über den sich das Pflegepersonal in das System einloggt, um die Medikamente ein- oder auszulagern. Der Nebenschrank bietet zusätzliche Regal- oder Schubladenkomponenten zur Aufbewahrung der Medikamente am Point-of-Care. Flexible, an die Bedürfnisse des Krankenhauses angepasste Konfigurationen eines ADC, ermöglichen die sichere Lagerung und Ausgabe verschiedener Arten von Arzneimitteln wie z. B.:

  • Einzeldosen,
  • Mehrfachdosen,
  • Blisterstreifen,
  • Medikamente in Packungseinheiten,
  • Medikamente in Flaschen,
  • Fläschchen und
  • Ampullen.
Arzneimittelformen, die in ADCs gelagert werden können
ADCs können verschiedene Arten von Medikamenten lagern.

Genaue Dosierung mittels automatischer Medikamentenabgabe

Während der täglich geplanten Medikamentenverabreichungszeiten melden sich die Krankenschwestern am ADC an. Sie erhalten Zugang zum System, um die zu behandelnde Person auszuwählen, für die die Medikamente gestellt werden sollen. Das System listet die Verordnungen für die ausgewählte Person, und das Pflegepersonal wählt die zu verabreichenden Medikamente aus, wodurch der Prozess der Medikamentenabgabe schrittweise automatisiert wird.

Beleuchtete Türen, Schubladen sowie Fächer innerhalb der Schubladen leiten das Pflegepersonal genau zu dem Fach, in dem sich das ausgewählte Medikament befindet. Damit wird die korrekte Entnahme und Ausgabe des richtigen Medikaments sichergestellt. Darüber hinaus wird auf dem Bildschirm angezeigt, wo genau das Medikament gelagert ist. Sobald alle verordneten Medikamente für den entsprechenden Verabreichungszeitpunkt aus dem ADC entnommen wurden, hat das medizinische Personal die Möglichkeit, eine Verordnungsliste auszudrucken, die sie bei der anschließenden Verabreichung unterstützt.

Die Automaten können so programmiert werden, dass sie sowohl patienten- als auch arzneimittelspezifische Abgabemodi unterstützen, um, insbesondere in Notaufnahmen und Intensivstationen, adäquat auf Notfälle reagieren zu können. Der Prozess der arzneimittelspezifischen Abgabe entspricht dem der patientenbezogenen Abgabe, mit Ausnahme der anfänglichen Personenauswahl. Während eines Notfalls kann das Pflegepersonal auf alle im ADC gespeicherten Medikamente zugreifen. Durch einfaches Suchen des Medikamentennamens und Auswählen des abzugebenden Arzneimittels wird die automatische Medikamentenausgabe gestartet.

Workflow mit ADCs

Arbeitsablauf mit ADCs.

Automatische Medikamentenabgabe von Betäubungsmitteln, kontrollierten Substanzen und kritischen Arzneimitteln

Betäubungsmittel, kontrollierte Substanzen, hochgradig gefährliche und manchmal auch teure Medikamente werden ausschließlich in den Schubladen des MedSMART ADC aufbewahrt, die eine sichere Lagerung und eine doppelte Entnahme-Verifizierung gewährleisten. Durch die ADC-Zugangsdaten und die Zugriffsbeschränkung für sowohl Schublade als auch Medikamentenfach, erfüllt diese physische Hardware die JCI-Anforderungen zur Implementierung eines Verfahrens zur Verringerung des Risikos und der Schäden durch hochgradig gefährliche Medikamente.

Als zusätzliche Sicherheitsmaßnahme bei der Lagerung und Abgabe von Betäubungsmitteln können Krankenhäuser das Vier-Augen-Prinzip anwenden, sodass kontrollierte Arzneimittel nur nach Überprüfung durch einen zweiten autorisierten Systemnutzer entnommen werden können. Wenn sich also Pflegekraft A am ADC anmeldet, um ein Betäubungsmittel abzuholen, fordert das System eine andere autorisierte Pflegekraft B auf, sich zur zweiten Verifizierung am System anzumelden, bevor das System die Schublade und den Lagerort des Betäubungsmittels zur Entnahme des Medikaments durch Pflegekraft A freischaltet.

Umgang mit Arzneimittelrückgaben

Ob ein Medikament in den Bestand oder in den Rückgabebehälter zurückgegeben wird, wird in der Phase der Medikamentendefinition festgelegt. Ein Arzneimittel, das für den Rückgabebehälter definiert wurde, wird an die Apotheke zurückgeschickt, damit es an andere Stationen, die dieses Medikament benötigen, weiterverteilt werden kann. MedSMART ADC kann beide Arten von Rückgaben verwalten.

Schritte zur Rückgabe von Arzneimitteln an den Stationsbestand oder den Rückgabebehälter:

  1. Nach der Anmeldung am ADC wählt die Pflegekraft die zu behandelnde Person aus, deren Medikamente nicht verabreicht wurden und klickt auf die Schaltfläche „Zurück“.
  2. Auf dem Bildschirm werden die zuvor für diese Person abgegebenen Medikamente aufgelistet, und die Pflegekraft wählt das zurückzugebende Medikament sowie die zurückgegebene Menge aus.
  3. Die Rückgabetaste wird erneut betätigt, um das zurückgegebene Arzneimittel und die Menge zu bestätigen.
  4. Der Rückgabebehälter oder die richtige Schublade entriegeln sich (nacheinander, wenn mehr als ein Medikament zurückgegeben wird). Das Pflegepersonal wird über den Bildschirm und weitere visuelle Hinweise darauf hingewiesen, wo sie das Medikament einlagern muss.

 

Vorteile auf einen Blick

ADCs digitalisieren den Prozess des Medikamenten Managements auf den Behandlungsstationen des Krankenhauses. Ein ADC ist ein intuitives System, das die sichere Lagerung von Medikamenten ermöglicht, die genaue Entnahme unterstützt und die Rückverfolgbarkeit von Medikamenten an verschiedenen Versorgungspunkten innerhalb eines Krankenhauses gewährleistet. Dies führt zu:

  • Erhöhter betrieblicher Effizienz sowohl für das Pflege- als auch für das Apothekenpersonal
  • Verbessertes Medikamentenmanagement  zur Erhöhung der Patientensicherheit
  • Verbesserung des Medikamentenbestandes sowie Verringerung von Medikamentenabfällen und -ausgaben.

 

Die Wahl des richtigen Systems zur automatischen Medikamentenausgabe

Abhängig von verschiedenen Faktoren wie der Anzahl, Größe und Menge der aufzubewahrenden Artikel, dem Zeitplan für die Wiederauffüllung u. v. m. können ADCs einfach oder komplex konfiguriert sein.

Um die Auswahl eines ADC, der Ihren Anforderungen entspricht, zu vereinfachen, sollten Sie sich folgende Fragen stellen:

  1. Wo (auf welcher Station) möchten Sie die ADCs platzieren?
  2. Wie viele Artikel müssen auf dieser Station gelagert werden?
  3. Benötigen Sie eine sichere Lagerung (mit doppeltem Zugang) von Betäubungsmitteln und kontrollierten Substanzen?
  4. Geht man von einem 5-tägigen Wiederauffüllungszyklus aus, kann ein ADC ~50 Liter flüssige Medikamente lagern. Benötigen Sie eine höhere Kapazität?

 

 

Anhand dieser vier einfachen Fragen können Sie mithilfe unseres ADC-Konfigurators herausfinden, welche Kombination die richtige für Sie ist. Daneben erhalten Sie auch eine erste unverbindliche Preisangabe. Möchten Sie lieber persönlich über Ihre spezifischen Anforderungen sprechen? Vereinbaren Sie einen Termin mit unseren Experten und wir konfigurieren gemeinsam ein System, das Ihrem individuellen Point-of-Care gerecht wird.

Hier schreibt:

Julian Vogelsanger aus dem Produktmanagement. Seine Erfahrungen mit PillPick und MedSMART nutzt er, um clevere Workflows für die Bedürfnisse unserer Kunden zu entwickeln.


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