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Automatisierter Probentransport von der Station bis zur Analysestraße


Olle Bulder
15. Dezember 2021
Krankenhaus
Lesezeit: 4 Min.
Labore bilden die Basis für jede Diagnose und jede Behandlungsempfehlung im Krankenhaus. Eine zuverlässige und zielgerichtete Probenanalyse ermöglicht Ärztinnen und Ärzten das schnelle Anordnen einer Therapieform. Automatisierungslösungen stellen reibungslose Abläufe in diesem Bereich sicher. Insbesondere beim Transport von medizinischen Gütern von den Stationen ins Labor ermöglichen Rohrpostsysteme und vollautomatische Stationen eine Verkürzung der Durchlaufzeiten. Die Übergabe der Proben an die Analysestraße im Labor ist meist der letzte Verbindungsschritt, der in vielen Krankenhäusern noch manuell abgewickelt wird. Doch kann auch dieser Vorgang automatisiert werden?
Illustration der Laborautomatisierung mit Transportlösungen

Pflegeteams sind auf eine schnelle Analyse von Probenmaterial angewiesen, um Diagnosen frühzeitig zu stellen. Täglich erreichen mehrere tausend medizinische Proben ein Krankenhauslabor. Dabei wird eines schnell klar: Labore sind einer der wichtigsten Orte eines Krankenhauses. Hier werden medizinische Proben analysiert, um Rückschlüsse auf mögliche Erkrankungen zu ziehen und die Befunde anschließend an die zuständigen Ärztinnen und Ärzte weiterzuleiten.

Schnelligkeit, Zuverlässigkeit und Genauigkeit bei der Bearbeitung des Probenmaterials sind dabei von großer Bedeutung. Automatisierte Transportlösungen wie eine Rohrpostanlage können in allen drei Aspekten unterstützen. Mithilfe einer Empfangsstation, die Behälter bei der Ankunft automatisch öffnet, kann ein weiterer Schritt im Labor automatisiert werden.

Vollautomatisches Entladen von Proben mit der OpenLog

Die Rohrpoststation OpenLog verschafft Laboren mehr Zeit für die Analyse von Proben. Sie ermöglicht einen vollständig automatisierten Empfangs- und Entladeprozess des in den Büchsen transportierten Materials und eliminiert die Notwendigkeit der manuellen Handhabung von Behältern an der Empfangsstation. Anschließend führt die Station die leere Büchse automatisch in das Rohrnetz zurück und verteilt sie an die Station im Krankenhaus, die sie am meisten benötigt.

Durch diesen Automatisierungsprozess können Anwendende im Vergleich zu einer Standardstation bis zu 50% Zeit einsparen. In einer Stunde öffnet und entlädt eine OpenLog bis zu 120 Büchsen.

Trotz dieses hohen Automatisierungsgrades bleibt meist noch ein letzter manueller Schritt: Der Büchseninhalt muss von den Empfangsstationen zum Bulk-Input-Modul gelangen. Dort wird das Schüttgut in Einzelladungen vorsortiert, um dann die Analysestraße zu erreichen. Auch wenn es sich hierbei meist um eine Distanz von nur wenigen Metern handelt, führt dieser Schritt zu folgenden Herausforderungen:

  • monotone Aufgaben werden von hochqualifiziertem Laborpersonal durchgeführt,
  • aufgrund des händischen Transports können Fehler auftreten und
  • repetitive Bewegungsabfolgen führen zu ergonomischen Problemen beim Personal.

 

Diese Herausforderungen lassen sich durch ein zusätzliches Modul bewältigen – eine Schnittstelle, die den manuellen Transport zwischen der Empfangsstation und der Analyselinie übernimmt.

Laborautomatisierung mit OpenLog
OpenLogs ermöglichen einen vollautomatischen Entladeprozess der Laborproben aus den Rohrpostbehältern.

OLI schafft eine direkte Verbindung von der Rohrpoststation zur Laboranalysestraße

OLI steht für OpenLog Interface und eröffnet neue Dimensionen für den Automatisierungsgrad in der Laborumgebung. Das Interface ist ein zusätzliches Modul, welches direkt an die Trägerstation im Labor angeschlossen wird. Das andere Ende ist mit dem Bulk-Input-Modul und damit direkt mit der Analyselinie verbunden.

Folgendes passiert im Inneren des Moduls:

  1. Nachdem ein Behälter automatisch von der Empfangsstation geöffnet wurde, gleiten die Proben in die Öffnung der Schnittstelle.
  2. Dort landen sie in einem offenen Behälter, der bereits auf die Proben wartet.
  3. Diese Büchse wird durch ein Rohr zum Bulk-Input-Modul weiter transportiert.
  4. Der Behälter erreicht eine Spiralrutsche, aus der die Proben aufgrund des offenen Aufbaus der Büchse reibungslos herausgleiten.

 

Durch ein frequenzgesteuertes Gebläse ist ein sicherer Transport gewährleistet, auch da manuelle Schritte durch diesen Aufbau obsolet werden. Da der Platz in Laboren oft begrenzt ist, kann diese Schnittstellenlösung auch außerhalb des Labors installiert werden. Dadurch wird Platz geschaffen, der für die ordnungsgemäße Durchführung von Labortests oder auch für andere technische Geräte genutzt werden kann.

Vorteile auf einen Blick

Labore arbeiten in der Regel rund um die Uhr, wobei das Potenzial für die Einsparung wertvoller Zeit sowie finanzieller Mittel steigt. Dies wird durch folgende Maßnahmen ermöglicht:

  • Reduzierung manueller Eingriffe in den Probentransportprozess,
  • Abbau monotoner Arbeit für Labormitarbeitende,
  • Verkürzung der Wartezeiten für Befunde,
  • Schnellere Patientenbehandlung durch beschleunigte Diagnose führt zu kürzerer Belegung der Patientenbetten.

 

Ab wann ist die direkte Integration einer Rohrpost an die Analyselinie rentabel?

Prozesse, die mithilfe von Automatisierungslösungen optimiert werden, unterstützen nicht nur die Mitarbeitende im Labor, sondern wirken sich auch auf die Rentabilität eines Krankenhauses aus. Durch die Gegenüberstellung von Investitionskosten und den krankenhausspezifischen Variablen kann der ROI einer OpenLog-Schnittstelle ermittelt werden. Um eine realistische Zahl zu erstellen, werden diese Größen im Krankenhaus vor Ort recherchiert und mit den Landesstandards verglichen.

Gewinnen Sie mehr Zeit für die Probenanalyse.

OLIs erster Einsatz im UMC Utrecht

Die erste Installation von OLI fand im University Medical Center Utrecht in den Niederlanden statt. Bereits seit vielen Jahren nutzt das Krankenhaus ein TranspoNet Rohrpostsystem für den automatisierten Transport von medizinischen Proben. Mit 53 Stationen und 11 Transportlinien werden so 2.000 Transporte pro Tag realisiert. Über zwei OpenLog-Stationen erreichen durchschnittlich 700 Blutproben pro Tag das Labor.

Damit auch die letzten manuellen Schritte der Vergangenheit angehören, entwickelte und gestaltete unser Expertenteam zusammen mit dem Team des UMC Utrecht eine OpenLog-Schnittstelle für deren spezifischen Anforderungen. Dazu wurden alle Herausforderungen und technischen Anforderungen gesammelt, um auf dieser Basis eine optimale Lösung zu entwickeln.

 

Sind Sie in einer ähnlichen Situation wie das UMC Utrecht? Erzählen Sie uns von der Situation in Ihrem Labor. Wie sind Ihre räumlichen Gegebenheiten? Welche technischen Anforderungen haben Sie? Unser Expertenteam freut sich darauf, gemeinsam mit Ihnen an Ihrer individuellen Lösung zu arbeiten.

Hier schreibt:

Olle Bulder, der als Head of Service Sales für EMEA, unsere Kunden bei der Auswahl der für sie am besten geeignetsten Lösungen unterstützt.


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